Otto Dix malte bevorzugt markante Frauen, die nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprachen. Zu Ihnen gehörten Wally Gäbler und ein Fräulein Sonnemann.
Fräulein Sonnemanns Modell-Monolog hieß denn auch die Schreibanregung, aus der diese beiden Texte entstanden sind: Was denkt die Frau, während sie dem Meister Modell sitzt, und was empfindet sie beim Betrachten des eigenen Bildnisses? Findet sie sich schön? Fühlt sie sich fremd? Geniert sie sich? Warum hat sie eingewilligt, Modell zu sitzen, und wie denkt sie über Malerei?
Sita Angelika Völkel, langjährige Betreiberin der Galerie am Ölberg, hat zwei Bildnisse ausgewählt und sich vortrefflich in die beiden Modelle hineinversetzt. Vielleicht war es wirklich so - oder doch ganz anders?