Ein Sonntagnachmittag im Dezember. Der Wetterbericht meldet Wolken über ganz Bayern. Ganz Bayern? Nein: Ausgerechnet über Regensburg, der Stadt mit den vermutlich meisten Hochnebeltagen in ganz Bayern, klafft ein Loch in den Wolken. Bis ich allerdings rauskomme, hat sich der Sonnenschein schon fast verflüchtigt. Zuvor meinte ich noch ein paar kleine Haushaltspflichten erledigen zu müssen. Nun aber sitze ich auf einer Bank an der Donau. Für Anfang Dezember ist es nicht besonders kalt. Ich schaue über die sich blaugrau kräuselnde Donau zu den Winzerer Höhen hinüber.
Doch was ist das? Am unteren Rand meines Gesichtsfeldes regt sich was. Ich schaue genauer hin: Direkt zu meinen Füßen ist die speckigbraune Erde aufgetürmt wie Kuchenstreusel. Darunter ackert jemand. Ich warte. Da! Schon wieder bewegt sich was, und ich erwarte fast, ein kleines Schaufelhändchen oder eine Schnauze aus dem Dreck spitzen zu sehen. Aber da ist der Maulwurf ganz bei sich selbst. Unterirdisch buddelt er und denkt gar nicht daran, ans Licht der Welt zu treten. Vielleicht müssen die Gänge für den Winter tiefer gelegt werden? Und er hat kein Bedürfnis, rauszukommen. Alles, was er braucht, findet er unter der Erde. Beruhigt und beschwingt kehre ich in meine Wohnhöhle zurück.